Die Orgel ist eines der ältesten heute noch gespielten Instrumente. Ihr Ursprung kann zurückverfolgt werden bis zur einfachen Panflöte. Als älteste echte Orgel gilt die ‚Hydraulis‘ des 3. Jahrhunderts vor Christus.

Weil in ihr vielerlei Instrumente vereinigt sind oder nachgebildet werden, gilt die Orgel als die Königin der Instrumente. Die Orgel will die Gemeinde zum Singen ermuntern und beim Singen begleiten.

Die Orgeln

Orgel

Schon in vorreformatorischer Zeit besaß die Stadtkirche eine oder mehrere Orgeln. Eine Urkunde aus dem Jahr 1430 besagt, dass ein Wilhelmitermönch für den Bau zweier Orgeln entsprechend entlohnt und beschenkt wurde. Das Schicksal dieser Instrumente ist unbekannt. Heute besitzt die Stadtkirche zwei Orgeln: die Hauptorgel auf der Empore an der Westseite des Gotteshauses und eine Nebenorgel im Chorraum.

Der Prospekt der Hauptorgel stammt aus dem Jahr 1725 und wurde von Johann Friedrich Sterzing gebaut. Spuren am Gehäuse lassen darauf schließen, dass es zeitweise für ein Haupt- und Brustwerk gedacht war und auch neben dem Spieltisch rechts und links klingende Pfeifen enthielt. Der letzte größere Umbau geschah 1911 durch Furtwängler & Hammer (Hannover) im damaligen Klangempfinden. In den Jahren 1979 bis 1981 wurde das Innere der Orgel unter teilweiser Verwendung des alten Pfeifenbestandes völlig erneuert. Orgelbaumeister Karl Lötzerich (Ippinghausen) hielt sich dabei so eng wie möglich in Materialverwendung und in der technischen Verbindung von Taste zu Pfeife (Traktur) an die Proportionen des Gehäuses. Entsprechend den Richtlinien für Denkmalorgeln wurden die Windladen aus Holz gearbeitet und das Pfeifenwerk im Klang so gestaltet, dass Musik verschiedener Zeiten angemessen ausgeführt werden kann. Dabei leistet eine moderne, elektronisch gesteuerte Spielhilfe wichtige Dienste. Die Orgel hat eine mechanische Spieltraktur und eine elektrische Registertraktur.

Die Hauptorgel enthält 27 Register, die auf 2 Manuale (Haupt- und Schwellwerk) und Pedal verteilt sind. Von den 1860 Pfeifen sind 1576 aus verschiedenen Zinnlegierungen und 142 aus Holz. Dazu kommen noch 142 Zungenpfeifen (Metall). Die größte Pfeife misst etwa 4 Meter, die Kleinste knapp 1 Zentimeter.

Die Nebenorgel im Chorraum ist hauptsächlich durch eine groß angelegte Spendenaktion in den Jahren 1997 bis 2001 angeschafft worden. Sie wurde gebaut von der Firma Lötzerich (Ippinghausen) und war der Kirchengemeinde zunächst leihweise zur Verfügung gestellt worden. Die Nebenorgel enthält acht Register und hat ein Manual und Pedal.