Die Schlussteine

In der gotischen Baukunst kommt dem Schlussstein eine besondere Aufgabe zu. Als letzter Stein ins Gewölbe eingefügt, gibt er dem Ganzen Halt und Festigkeit. Wie das ganze Bauwerk Ausdruck des Glaubens und der Frömmigkeit ist, so auch der Schlussstein. Er wird Zeichen der Vollendung, die Ziel des Glaubens ist. Darum wird er künstlerisch ausgestaltet.

In Folge der Einführung des reformierten Bekenntnisses in Hessen durch Landgraf Moritz im Jahr 1604 kam es auch in der Stadtkirche in Wolfhagen zur Beseitigung von Bildwerken. Übrig blieben lediglich das Sakramentshäuschen im Chor und die Schlusssteine der Gewölbe. Der Schlussstein in der Sakristei konnte beschädigt werden, weil das Gewölbe niedrig ist. Im Gewölbe des Chorraumes befinden sich Schlusssteine mit Blattmotiven und Rosetten.

Die Schlusssteine stellen das Weltgericht dar und bilden einen zusammenhängenden Zyklus.